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Was sind Minuszinsen?

Minuszinsen sind, vereinfacht gesagt, negative Zinsen: Wenn deine Bank Minuszinsen erhebt, dann bekommst du keine Zinsen für dein z. B. Tagesgeld sondern musst sogar Zinsen an deine Bank bezahlen. Ganz so einfach ist es aber doch nicht.
Wir haben zusammengetragen, was du über Minuszinsen wissen musst, um die richtigen Entscheidungen für deine Geldanlage zu treffen.

Was sind Minuszinsen und negative Zinsen?

Minuszinsen sind ein umgangssprachlicher Begriff für Negativzinsen. Wie der Name sagt, handelt es sich dabei um Zinsen mit einem negativen Vorzeichen (daher kommt der Name Minuszinsen).
Meist sind damit die negativen Zinsen gemeint, die Banken zunehmend auf Tagesgeldkonten erheben möchten. Manche Banken erheben stattdessen ein “Verwahrentgelt” das monatlich oder jährlich bezahlt werden muss. Kurz gesagt: Man bezahlt Geld dafür, dass man Geld auf das eigene Konto legt.
Es ist aber wichtig, zwischen Real- und Nominalzinsen zu unterscheiden.

  • Negative Nominalzinsen beschreiben die Zinsen, die deine Bank erhebt. Diese Form der Minuszinsen nennt man auch Strafzinsen oder Guthabengebühr (wenn deine Bank, wie oben beschrieben, eine Gebühr für die Geldaufbewahrung erhebt).
  • Negative Realzinsen hingegen liegen vor, wenn die aktuelle Inflation höher ist als der Zinssastz. Wenn es beispielsweise 2 % Inflation gibt aber die durchschnittlichen Zinsen bei Banken nur 0,5 % betragen, dann verliert Geld durch die Anlage bei Banken an Wert. Wenn dich der Zusammenhang von Inflation und Niedrigzinsen interessiert, können wir dir unseren Artikel zum Thema empfehlen.

Wir wollen uns in diesem Artikel mit negativen Nominalzinsen beschäftigen.

Wodurch werden negative Zinsen verursacht?

Es gibt zwei Gründe, die aktuell dafür sorgen, dass negative Zinsen in aller Munde sind:

  • die (Niedrig)Zinspolitik der EZB (Eurzopäischen Zentralbank)
  • die Herausforderungen, mit denen Banken aktuell zu kämpfen haben

Die Niedrzigzinspolitik der Europäischen Zentralbank

Auf die Niedrigzinspolitik der EZB sind wir in unserem Artikel über Inflation und Nullzins bereits genau eingegangen. Kurz zusammengefasst: Zentralbanken können über verschiedene Instrumente, wie beispielsweise den Leitzins, die Wirtschaft im Währungsraum beeinflussen. Das geschieht um die Wirtschaft anzukurbeln oder zu entlasten.
Die Europäische Zentralbank verfolgt aktuell eine Niedrigzinspolitik. Das bedeutet, sie möchte die Zinsen mithilfe des Leitzinses niedrig halten um die Konjunktur anzukurbeln. Damit erlaubt sie Kreditinstituten Geld günstig zu leihen und zu verleihen. Das wiederum drückt sich in niedrigen Kreditraten aus und Menschen und Unternehmen können mehr investieren.
Von Negativzinspolitik oder Minuszins spricht man dann, wenn die Marktzinsen bei unter Null, also im Minusbereich, liegen.
Während die EZB also versucht, mit sehr niedrigen Zinsen die Wirtschaft anzukurbeln, wird es für Privatpersonen schwierig, Geld sinnvoll anzulegen. Genau das ist aber das Ziel, der EZB: Geld soll nicht gespart, sondern ausgegeben werden.
Negativzinsen können aber auch Vorteile haben, zum Beispiel wird es dadurch günstiger, einen Kredit aufzunehmen und Schulden werden niedriger. Dazu dann im nächsten Kapitel mehr.

Herausforderungen für Banken

Nach der Wirtschafts- und Bankenkrise in 2008 war eines klar: Banken müssen sich an strengere Regeln halten damit so etwas nicht mehr passieren kann. Dazu gehören: Einlagensicherung PSD2 …
Viele Banken haben die Umstellung auf einige dieser Regelungen verschlafen, andere haben versäumt, sich auf neue Marktentwicklungen vorzubereiten. Banken haben es versäumt, ihre Kunden vom Sparen wegzubekommen und Vertrauen für andere Investments zu schaffen. Diese beiden Entwicklungen führen dazu, dass …

Folgen von negativen Zinsen

Negative Zinsen entstehen durch die Niedrzigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die dadurch die Konjunktur ankurbeln möchte. Das heißt, sparen soll sich nicht lohnen, Geld auszugeben dafür umso mehr.

Minuszinsen beim Sparen

Aktuell erhält man kaum noch Zinsen für angespartes Geld (laut XY 0,5 %). Gleichzeitig liegt die Inflation in Deutschland im Jahr 2018 bei 1,8 %. Wer Geld anspart, verliert damit immer noch Geld durch die Entwertung durch die Inflation. Ihr solltet euer Geld daher nicht in traditionellen Sparformen wie Tagesgeld oder Sparbuch anlegen sondern Alternativen suchen.
Wenn du dich über Fondssparen informieren möchtest, kannst du das in unserem Artikel zum Fondssparen machen. Weitere Möglichkeiten wären Aktieninvestments oder ETFs. Informiere dich aber ausgiebig über die damit verbundenen Risiken und welche Anlageform am besten zu dir passt.

Kredite und Minuszinsen – wie geht das?

Wenn die Zinsen negativ sind, musst du für einen Kredit keine Zinsen bezahlen, sondern erhältst Zinsen von der Bank – in der Theorie. Tatsächlich ist es so, dass keine uns bekannte Bank in Deutschland aktuell Minuszinsen auf Kredite gibt. Es gibt einige Anbieter, die mit Minuszinsen werben, diese Kredite haben aber oft eine maximale Kreditsumme von 1.000 Euro oder weniger. Zu viel sollte man sich von Minuszins-Krediten aktuell also nicht erwarten.

Schuldenabbau durch Minuszinsen?

Die Kombination aus Inflation und Nullzins kann dir helfen, Schulden abzubauen: Wenn du Schulden hast, sinkt der reale Wert deiner Schulden durch die Inflation und durch niedrige Zinsen hast du eine niedrigere Zinsbelastung. Auch Unternehmen und Staaten freuen sich über günstige Kredite und die Entwertung von Schulden. Gerade für Länder mit hohen Schulden stellen die Geldentwertung durch die Inflation und die niedrigen Zinsen eine Möglichkeit dar, ihre Schulden zu reduzieren.
 
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